Bad Hönningen vom 30.06. bis 27.08.2020  (Plan B)

Ende April verdichten sich die Vermutungen, dass aus unserer Skandinavienreise nichts wird. Bereits unser erstes Zielland Finnland hält die Grenzen vorerst geschlossen und wir machen uns erste Überlegungen, ob wir die Sommerferien Deutschland verbringen. Doch alle Campingplätze und Stellpätze sind in unserem Land ebenfalls geschlossen. Die Wahl fällt auf den Campingplatz in Bad Hönningen und es gelingt einen Platz in der ersten Reihe am Rhein zu reservieren. Natürlich alles mit Vorbehalt auf beiden Seiten.

 

Unsere erste Woche:

Am Dienstag gegen 10 Uhr fahren wir los und kommen nach staufreier 140 km langer Fahrt um 12.30 Uhr in Bad Hönningen auf dem Campingplatz an. Wir haben eine schöne große Parzelle, direkten Rheinblick, wir sind begeistert. Wir richten uns ein und brechen um 15.00 Uhr zu einem Rundgang durch den Ort auf. Es fällt uns auf, dass der Ort ziemlich ausgestorben wird. Die ehemalige Partymeile ist verwaist. Es gelingt uns in einem Kiosk zwei Flaschen Wein eines örtlichen Winzers zu kaufen, sonst keine andere Möglichkeit. Auf dem Rückweg genießen wir am Minigolfplatz einen Flammkuchen und ein Glas Wein. Abends sitzen wir vor unserem Mobil und genießen den Ausblick und den nachmittags gekauften Wein.

Die nächsten Tage verlaufen recht unspektakulär. Wir gehen zum Verkehrsbüro und holen uns Infos zur Gegend und zu möglichen Fahrradtouren. Von dort wandern wir zum Nachbarort Rheinbrohl und von dort zur Autofähre und weiter zurück zum Campingplatz. Eine erste Fahrradtour quasi zum Aufwärmen unternehmen wir nach Leutersdorf und kaufen bei einem Winzer leckeren Wein.

Auch ein Spaziergang zum Schloss Arenfeld bei recht warmen Wetter macht richtig viel Freude, die tollen Ausblicke lohnen die Mühe. Am Sonntag fahren wir rechtsrheinisch nach Bad Honnef, queren dort den Rhein und fahren linksrheinisch zurück. In Remagen ist es recht voll, das hindert uns aber nicht an einer Kaffeepause.

Unsere zweite Woche:

Das Wetter ist etwas unbeständig und daher unternehmen wir nicht wirklich sehr viel. Wir machen mit dem Fahrrad unsere Einkäufe in der weiteren Umgebung. Am Dienstag machen wir zu Fuß einen Ausflug nach Bad Breisig und schauen uns intensiv die verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der eher kleinen Stadt an. Wir gehen entlang der Hauptstraße bis zum Ortsende und dann über die Uferpromenade zurück zum Fähranleger. Am Donnerstag fahren wir mit dem Rad nach Leutersdorf und erklimmen dann mit der vollen Akku-Power die Höhe zur Brombeerschenke (https://www.brombeerschenke.de/) Nachmittags genießen wir die Sonne am Rheinufer. Am Sonntag machen wir einen ausgedehnten Spaziergang zum Römermuseum (https://www.roemer-welt.de/) und über Rheinbrohl zurück zum Campingplatz.

Unsere dritte Woche:

Das Wetter ist inzwischen stabil schön und recht warm geworden: da machen unsere Fahrradtouren richtig Spaß. Am Montag fahren wir erneut nach Bad Honnef und erkunden das Birkenstock-Outlet. Trotz tw. teurer Angebote entdecken wir Günstiges und kehren mit gefüllten Satteltaschen zurück. In der netten Altstadt der Gemeinde Erpel wollen wir Mittagspause machen, doch alle Lokalitäten incl. Café sind geschlossen; schade. Am Dienstag setzen wir morgens über den Rhein und fahren stromaufwärts nach Andernach. Wir stellen die Räder an der Promenade ab und erkunden die sehenswerte Altstadt zu Fuß. Unser eindeutiges Urteil: sehenswert.

Am Donnerstag fahren wir nachmittags nach Linz und entdecken hier die ebenfalls wunderschöne Altstadt. 

Unsere vierte und letzte Woche:

Die Woche beginnt spektakulär: am Sonntagabend will ein Schubschiff fast direkt vor unserem Stellplatz ankern und fährt sich fest. Alle eigenen Versuchen, sich zu befreien und zurück zu fahren, sind nach einer Stunde gescheitert. Die Wasserschutzpolizei war an Bord und ist nach einer Weile wieder gefahren. Wir machen uns Gedanken, wie es weiter geht. Am Montagnachmittag fällt uns ein sehr großes Schubschiff auf, dass mit insgesamt 4 Schubern vollgeladen rheinaufwärts fährt. Die folgenden zwei Stunden lassen sich kaum beschreiben: das Schubschiff sortiert seine Schuber um und bringt dann eine Leine zum festgefahrenen Schubschiff und zieht langsam den ersten Teil ins freie Wasser zurück und dann den ersten Schuber. Nicht zu beschreiben, die Aktion muss man erlebt haben.

Am Dienstag fahren wir mit den Rädern zum Kloster Laach. Wir probieren erst den Fahhradweg, geben dann aber wegen der längeren erheblich Steigung auf. Wir fahren dann auf der Landstraße 20 km bergauf, lediglich die letzten 3 km geht es leicht bergab bis wir Maria Laach erreichen.

Am Mittwoch fahren wir dann das Ahrtal entlang bis Walporzheim; eine tolle Fahrradpiste macht richtig Spaß und die Gegend ist einfach nur schön. Die letzten Tage bleiben wir vor Ort.

Fazit:

unser Plan B hat sich als sehr schön erwiesen. Noch nie haben wir Urlaub so nah an unserem Wohnort gemacht, haben es aber keineswegs bereut.