vom 23.6. - 26.07.2022

haben wir Finnland und die norwegische Küste im Bereich des Nordmeeres bereist. Wir haben viele Eindrücke gesammelt und können an dieser Stelle nicht alles vollständig wiedergeben.

Bereits am Wochenende vor unserem Start haben wir begonnen, erste Sachen bereit zu legen und am Dienstag haben wir alles ins WoMo gepackt. Am Mittwochmorgen haben wir den Kühlschrank noch umgeräumt und um 9.15 Uhr haben wir die Einfahrt verlassen.

Um sicher in Travemünde anzukommen, haben wir in Wulfen noch getankt für 2,09€. Vor Bremen haben wir eine gute Pause gemacht und waren drei weitere Stunden später in Bad Schwartau und haben noch einmal voll getankt: 2,12€ je Liter. Dann fahren wir zum nahe gelegenen Ikea und machen einen Ladenbummel. Ein Besuch im Restaurant rundet das ab. Als wir das kurze Stück zum Skandinavienkai gefahren waren, ist es ca. 18 Uhr. Zeit genug. Das Einchecken begann um 20.30 Uhr und die freundliche Dame am Schalter wies darauf hin, dass es wohl 01 Uhr werden würde, bis wir auf die Fähre könnten. Nun, es war etwa 1.30 Uhr als es soweit war. Nachdem wir das Schloss unserer Zimmertür überwunden hatten, legten wir unsere Sachen ab und haben uns in der Bar noch ein Bier geholt und haben einige Fotos gemacht. Den weiteren Tag, den Donnerstag, haben wir dann geruhsam verbracht, viel gelesen, uns am reichhaltigen Buffet bedient und beim abendlichen Dinner einiges an Wein konsumiert. Der Freitagmorgen begann geruhsam, beim Frühstück schauten wir uns an, wie die Finnlady sich durch die Schären Helsinki näherte. 

Das Ausschiffen verläuft sehr zügig und wir kommen schnell am Campingplatz Rastilla an. Einchecken, Womo parken und uns einrichten ist rasch erledigt. Nachmittags holten wir uns noch eine 3-Tage-Karte für den Verkehrsverbund und fuhren bis zum Hauptbahnhof. Dann ein Spaziergang durch die Stadt zum Hafen und weiter zur Uspenski-Kathedrale; die ist aber leider wegen Midsommar geschlossen. Ebenso der Dom. Also fahren wir zurück und haben es uns auf Rastilla gut gehen lassen. Trotz Midsommar war die Nacht ruhig. Am Samstag haben wir dann bei starkem Sonnenschein Suomenlinna besucht. Da es recht warm war, sind wir ziemlich kaputt heimgekehrt. Sonntagmorgen sind wir erst zum Dom, der wegen Gottesdienst noch nicht zugänglich war und weiter zur Uspenski Kathedrale, wo aber ebenfalls ein Gottesdienst war. Wir haben dann abgewartet und haben die beiden Kirchen nacheinander besucht. Dann sind wir zum Womo zurück, es war noch wärmer als am Vortag.

Am Montagmorgen hatten die Temperaturen abermals zugelegt und so verließen wir bei 28 Grad Helsinki. Die zur Besichtigung geplante Kirche in Lahti war wegen Bauarbeiten geschlossen und schnell waren wir wieder im Womo und auf dem Wege nach Petijävesi und besichtigten eine der ältesten Holzkirchen Finnlands. Es war inzwischen schon einige Stunden über 30 Grad warm und so beschlossen wir, auf dem Parkplatz zu bleiben. Um 20 Uhr hatten wir immer noch über 30 Grad im Womo. Auch das leckere Eis schaffte nur geringe Abkühlung und der Steg, von dem wir die Füße im Wasser baumeln ließen, war neu, aber uns etwas zu wackelig. Am nächsten Morgen fahren wir weiter. Oulu ist unser Ziel. Unterwegs las ich bei Google, dass der Dom geschlossen sei. Wir fahren trotzdem in den Ort und wundern uns über die breiten, geteerten Weg für Fußgänger und Radfahrer. Und der Dom war auch offen und wurde von uns besichtigt. Beeindruckende Glasfenster. Mittwochmorgen brechen wir nach Rovaniemi auf, besichtigen dort das Articum und fahren anschließend zum Deutschen Soldatenfriedhof in der Nähe. Unterwegs wundern wir uns über den breiten Ausbau der Landstraße. In der Nähe ist ein finnischer Luftwaffenstützpunkt. Dann fahren wir zum Weihnachtsmanndorf und besichtigen das uns nicht beeindruckende Gelände. Zum Abendessen gehen wir zur gegenüber liegenden Shellstation. Abends stellen wir dann fest, dass unser Oyster-Antenne ihren Dienst versagt und sich nicht in den Ruhemodus bewegt. Etwas Stress kommt auf.

Am Donnerstagmorgen gehe ich duschen, anschließend ist der Grauwassertank voll und wir fahren zu Entsorgung zur Shell. Dann wird gefrühstückt und ich telefoniere zweimal mit Ten Haaft und erfahre, dass die Antenne wohl defekt ist. Den Tipp, wie ich die ausgefahrene Antenne wieder flach bekomme kann ich nicht umsetzen, da das Werkzeug fehlt und sich nicht auftreiben lässt. Fiat in Rovaniemi mag mir nicht helfen weil keine Zeit. Bei der übernächsten Adresse werde ich fündig und der Werkstattmeister hat mit dem passenden Steckschlüssel das Problem in wenigen Minuten gelöst. Wir geben gerne 10 EUR. Dann geht’s zurück zur Shell am Weihnachtsmann, noch einmal alles leeren bzw füllen, zwei belegte Baguettes erwerben und auf geht es. Der erste Stopp ist die alte Kirche in Sodankylä verbunden mit eine Pause. Weiter geht es nach Taankavara, leider bereits geschlossen und riesige Brummer vor Ort sehr hungrig. Wir flüchten und landen schließlich in Saariselka an der Bergstation des Skigebietes. Hier weht ein guter Wind und wir beschliessen hier die Nacht zu verbringen. Kurz vor Mitternacht tauchen dann mehrere Rentiere auf, teilweise mit höchst imposanten Geweihen. Da es am Freitag wieder richtig warm ist, machen wir keine weiteren Stopps und treffen gegen 14 Uhr an der Grenze zu Norwegen ein. Es wird noch einmal getankt, der mitgenommene Wein online verzollt, dann geht es nach Kirkenes auf den Parkplatz zwischen Kirche und Polizei. Wir drehen noch eine Runde zu Fuß durch die Stadt, die hohen Temperaturen machen uns zu schaffen. Am Samstagmorgen gehen wir zum Hurtigrutenkai, wo um 9 Uhr ein Schiff angelegt hat. 

Am Sonntagmorgen fahren wir zum Stellplatz im Hafengebiet, entsorgen und duschen. Dann gehen wir wieder auf unsere Strecke. Das erste Ziel ist Bugoynes, wo wir Königskrabben essen wollen. Die Bestellung samt einer Fischsuppe ist schnell getätigt und dann beginnt das lange Warten bis wir unser Essen bekommen. Und wir warten 90 lange Minuten und meckern deswegen. Nun das Essen schmeckt und nach 2 Stunden geht es weiter in Richtung Vadsö. Unterwegs finden wir einen schönen Rastplatz und richten uns ein. Der Himmel verdunkelt sich und bald wird es stürmisch mit kräftigem Regen. Am Montagmorgen hat es sich gut abgekühlt und wir fahren nach Vardö weiter. Das Wetter ist wieder trocken und wir gehen vom Stellplatz vor den Toren der Stadt zur Gedenkstätte der Hexenverbrennungen und zur Festung. Nach einem Einkauf im Rema, den wir endlich gefunden haben, geht es zurück zum Womo. Das Wetter wir zusehends schlechter, mit großer Schnelligkeit kommt Seenebel auf und verschwindet wieder. Die Nacht wird eher frisch. Am Dienstag brechen wir im Nebel auf und die Fahrt zurück bis Vadsö ist eine Nebelfahrt. Dann wird es etwas wärmer und heller. Mittag gehen wir in Tana auf einen Campingplatz und machen Waschtag ebenso wie ein Duisburger und ein holländisches Paar. Waschmaschine und Trockner haben zu tun. Das Wetter ist trocken und es ist kurz vor 20 Grad.

Am Mittwochmorgen scheint die Sonne und wir brechen nach Lakselv auf. Die Straße ist nicht gut und so ist es Mittag  bis wir ankommen. Im Coop holen wir uns Pizzateilchen und wärmen diese in der Pfanne auf. Dann fahren wir nach Trollholmsund und spazieren zu den Steinfiguren. Die Sonne scheint und uns ist gut warm. Dann starten wir in Richtung Alta. In Russenes parken wir für die Nacht.

Mittags kommen wir in Alta an der Nordlichtkathedrale an und bestaunen den futuristischen Turm der Kirche und das schlichte Innere. Dann brechen wir in Richtung Tromsö auf. Die Strasse ist holperig, immer wieder regnet es und wir wir parken in Burfjord im Hafen ein. Im Laufe des Nachmittag wird es immer voller, wir grillen das im Coop eingekaufte Hack. Nachts regnet es immer mehr und es ist frisch geworden. Am Freitag machen wir uns auf die letzte Etappe nach Tromsö und da die erste Fähre gecancelt ist, wird der Weg gleich 100 km länger. In Trömsö parken wir unterhalb der Eismeerkathedrale. Nach der Besichtigung fahren wir in die Innenstadt von Tromsö und parken am Polaret und erkunden die Stadt. Viele unserer Erinnerungen müssen wir revidieren. Um halb sechs geht es weiter und wir finden bei 69,68569 und 18,66783 einen Platz für die Nacht.

Nachts regnet es, aber am folgenden Samstag ist es klar. Wir erreichen die erste Fähre und sind mittags in Botnhamn auf Senja. Wir haben reichlich Zeit und duschen erst einmal. Dann brechen wir auf nach Husoy und schauen uns uns den Ort an. Als wir weiterfahren ist die ursprünglich geplante Landschaftsroute gesperrt und wir müssen einen Umweg durch den Süden Senjas machen. Schade. Wir parken in Gibstad an einem Schulzentrum und fahren am Sonntagmorgen zu unserer ursprünglichen Route. Am Beginn der Sperre drehen wir um und fahren zum Trollpark. 2019 abgebrannt und nun zu verkaufen. Der Stellplatz sieht recht nett aus, die V/E ist eine Katastrophe und steht unter Wasser. Wir machen nur das notwendigste und fahren mittags bereits zur Fähre. Der Fährplatz steht voll, wie nehmen aber die Fähre um 15 Uhr und sind nach ruhiger Fahrt um 17 Uhr in Andenes und bleiben auf einem Platz direkt um Hafen.

Am Montagmorgen entsorgen wir direkt am Campingplatz in Andenes und fahren auf unsere Route. Gegen 16 Uhr treffen wir in Stockmarknes ein und parken an einem Rastplatz nach der ersten Brücke. Am Dienstagmorgen fahren wir zum Hurtigrutenmuseum und besichtigen die Finnmarken und das Museum drumherum. Anschließend fragen wir uns, ob die Radlerin vom Rastplatz wohl 10 Tage später wieder an ihrem Arbeitsplatz in München ankommt. Wir fahren weiter und sind um 12 Uhr an der Fähre in Melbu und setzen um 12.30 Uhr nach Fiskebol über. Die weitere Fahrt führt uns an der Ostküste entlang und wir landen abends am Stellplatz in Eggum, den wir wegen Überfüllung aber wieder verlassen und schließlich auf einem Verladeplatz von Fischköpfen stehen bleiben. Nachts hat es ordentlich gewindet und geregnet, doch morgen ist alles wieder klar und im Laufe des Vormittags kommt auch die Sonne heraus. Wir fahren nach Reine, schauen uns nach dem Entsorgen im Ort um, essen in einem Café Zimtschnecken mit einem Kaffee dazu. Dann fahren wir weiter nach Nusfjord, das sich in der Erinnerung sehr geändert hat. Das trifft auch auf das nächste Ziel das Wkingermuseum in Borg zu. Hier gibt es nun einen Anmeldebau mit Museum und Kino. Im Langhaus die üblichen Ausstellungsstücke aber keine besonderen Aktionen. Nach Reine haben wir noch in einem Fischgeschäft “Anitas Sjomat” eingekauft. Den Lachs haben wir uns abends schmecken lassen. Die Stellplatzsuche war etwas hakelig, wir landen letztendlich auf einem Ministellplatz vor Henningsvaer. An einem Vogelschutzgebiet.

Am Donnerstag Morgen fahren wir nach Henningvaer. Unterwegs fällt uns eine Fülle von Campingfahrzeugen aller Art auf, die in jeder noch so kleinen Ecke stehen; selbst die Ausweichstellen an der Straße sind zugeparkt. Der Stellplatz vor dem Ort lässt kein unkompliziertes Entsorgen zu; es geht nichts ohne Karte und so haben wir es erst gar nicht probiert. Wir stellen unser WoMo ab und tippeln über eine Brücke in den Ort, in dem ein Bagger fleißig viel Lärm macht. Sonderlich beeindruckt bin ich nicht und nach 90 Minuten sind wir zurück und fahren nach Svolvaer auf den dortigen Stellplatz der für 300 NOK alles bietet. Wir verlängern nach einem Tag um einen weiteren und fahren erst am Samstag Morgen weiter. Die Tour nach Digermulen am Raftsund ersparen wir uns: die Straße sieht recht eng aus und das Wetter ist nicht berauschend. Auf dem Weg zur Lachszucht haben wir eine Fähre, doch es ist Samstag und die Fähre ist längst weg und eine weiter fährt an diesem Wochenende anscheinend nicht. Also zurück zur E10 uns zur Fähre nach Lödingen-Bognes. Nach einer Stunde Wartezeit geht es an Bord. Eine weitere Stunde später sind wir in Bognes. An der E6 in Richtung Fauske finden wir um 16.30 Uhr bei Tømmerneset einen netten Rastplatz und beschließen, dort für die Nacht zu bleiben.

Am nächsten Morgen fahren wir die E6 weiter über Fauske zum Saltstraumen Campingplatz. Dort besichtigen wir den Saltstraumen.

Wir bleiben zwei Tage, nutzen die Waschmaschine und den Trockner. Am Dienstagmorgen geht es weiter über den FV17 Kystriksveien in Richtung Süden. Diese Touristenstraße ist etwa 650 km lang und mit 6 Fähren passierbar. Unterwegs besuchen wir das Peter Dass Museum sowie die zugehörige Kirche und statten der Kaffeerösterei in Farwick einen Besuch ab. Am Mittwoch sind wir in Brønnøysund und statten dem Torghattan einen Besuch ab. Das ist ein imposanter Granitberg mit berühmtem, natürlich entstandenem Tunnel in seiner Mitte, dem großen Loch. Der Aufstieg ist etwas schwierig, für uns anstregend während junge Leute im Eilschritt zwischen den Felsen hoch laufen. Wir gehen bis kurz vor dem letzten Anstieg zum Loch und kehren dann um. 

Am nächsten Morgen duschen wir direkt am nahegelegenen Stellplatz und fahren dann weiter Richtung Süden: um 18.15 Uhr treffen wir am Stellplatz in Trondheim ein und teilen uns mit einem anderen Camper die Stromsäule. Am nächsten und übernächsten Tag schauen wir uns in Ruhe bei trockenem und teils sonnigen Wetter Trondheim an.

In Trondheim wird uns die Großwetterlage zu schlecht und wir haben auch das Gefühl, nicht mehr ausnahmebereit zu sein: die Eindrücke sind zu vielfältig. so brechen wir auf und fahren die E6 weiter Richtung Süden und treffen um 16 Uhr in Lillehammar ein und nutzen dort den stadtnahen Campingplatz. Am nächsten Morgen geht es im Dauerregen weiter bis Uddevalla wo wir uns ein riesiges Einkauszentrum anschauen und auf dem Parkplatz die Nacht verbringen. Am nächsten Tag fahren wir dann an der Küste entlang und nehmen die Fähren der Vogelfluglinie und treffen um 19.45 Uhr in Bad Oldesloe ein. In der Nähe des Stellplatzes stoßen wir auf ein italienisches Restaurant in dem wir gut und lecker zu Abend essen.

Am nächsten Tag treffen wir im frühen Nachmittag zu Hause ein.

Unser Fazit: wir haben sehr viel gesehen, etwa 6.700 km gefahren bei teilweise schlechtem Wetter und die nächsten Reisen werden eher in der Vor- oder Nachsaison sein und weniger Tagesfahrkilometer haben.