25.7. -7.8.2018 Rundreise Gotland

Generelle Aussage zum Wetter: jeden Tag sonnig von früh bis spät; Temperaturen hochsommerlich. An zwei Tagen hatten wir kurzzeitige Niederschläge in Form von kräftigen  Schauern. Die Schweden selbst klagen auch auf Gotland über "Sauna-Wetter". Die Nachttemperaturen sind um 22 Grad, die Wassertemperatur der Ostsee inzwischen sehr angenehm warm und die Luft kann sich daher auch nachts nicht sehr abkühlen.

 

Mittwoch:

In der Nacht zum Mittwoch kommen wir gegen Mitternacht in Visby an. Aufgrund unseres Platzes im Heck der Fähre kommen wir erst von Bord, als die Fähre ziemlich leer ist. Im Vorfeld unserer Reise schaute ich schon nach einem geeigneten Übernachtungsplatz, den wir nun zielstrebig über die Ringstraße anfahren. Es ist der Parkplatz im Einkaufszentrum Süd (57.622147, 18.321460). Das gleiche Ziel haben noch mehrere andere Womos, was aber kein Problem darstellt. Es ist ruhig und schnell fallen wir in Schlaf.

Am Morgen führt mich der erste Weg in den nahen Supermarkt, wo ich 3 frische Körnerbrötchen für 10 SEK kaufe. Toll. Wir genießen das Frühstück und freuen uns auf Gotland.

Da wir etwas länger geschlafen haben, starten wir entsprechend etwas später um 10 Uhr. Es geht an der Küste im Uhrzeigersinn nach Norden. Unser erstes Ziel, die Kirche von Lummelunda (Lummenda kyrka N57.76886° E18.45542°) erreichen wir nach kurzer Fahrzeit; nach der Besichtigung fahren wir weiter zur Kirche in Stenkyrka. Der Ort oder besser die kleine Siedlung ist benannt nach der Kirche, die jedoch geschlossen ist. Von hier fahren wir an die Ostsee in die kleine Ortschaft Lickershamn, wo im Hafen ein Stellplatz (57.825741, 18.514816) ist. Die Aussicht vom doch recht staubigen Stellplatz ist grandios, das Wasser nah und die Bademöglichkeiten verlockend. Also bleiben wir hier und verbringen den restlichen Tag mit Baden, Sonnen und Lesen im Schatten. Übrigens gibt es hier ein kleines, gut sortiertes Fischgeschäft mit frisch geräuchertem Fisch. Am späten Nachmittag gehen wir zum Jungfrun (57.829605, 18.504791), dem größten Raukfelsen auf Gotland. Wir genießen die Aussicht auf das Meer bzw. die Ostsee.

 

Donnerstag:

Nach dem Duschen und Frühstücken brechen wir auf. Unser erstes Ziel, das Kalk-Museum in Bläse (N57.89585° E18.84031°) erreichen wir schnell. Wir schauen uns auf dem Gelände etwas um, das eigentliche Museum erscheint uns recht klein und da es erst um 11 Uhr öffnet, wollen wir keine Stunde mit Warten verbringen und fahren weiter. Die große Sehenswürdigkeit in der Gegend ist die Blaue Lagune, ein Badesee (N57.91903° E18.92548°). Dieser scheint überlaufen zu sein. Schon vor der Abfahrt zum See ist eine lange Schlange von wartenden Autos und alles deutet auf Hochbetrieb hin. Der Verkehr wird von zwei Menschen in Warnwesten geregelt. Wir fahren an der Schlange vorbei und beschließen auf die Insel Fårö zu fahren und als wir kurze Zeit später in Fårösund eintreffen, ist auf der rechten Seite der Straße ebenfalls wieder eine wartende Autoschlange an deren Ende wir uns einordnen. Hinweisschilder am Straßenrand verkünden eine Wartezeit von einer Stunde, doch dann geht es schneller. Alle drei Autofahren sind im Einsatz und fahren ständig hin und her und nicht im vorgesehenen Halbstundentakt. Auf Fårö besichtigen wir als erstes die Kirche Fårö Kyrka und legen dann mit einem leckeren Eis in der Hand eine Mittagspause ein. Dann fahren wir weiter nach Lauters Hamn (57.952302, 19.081500), einem kleinen unspektakulärem Hafen mit einen Stellplatz. Vergebens suchen wir die gewohnte Versorgungs- und Entsorgungsmöglichkeit. Frischwasser holen wir letztlich vom Bootssteg, das Grauwasser entsorgen wir mit dem Eimer in die Chemie-Toilette. Alles ungewohnt, aber durchaus auf Gotland üblich. Hier hören wir dann auch, dass am letztes Stellplatz in Lickershamn die Wasserversorgung im gesamten Hafen wegen Trockenheit eingestellt wurde.

 

Freitag:

In der Nähe von Lauters Hamn ist ein bekanntes Raukgebiet und daran anschließend die Ansammlung von alten Fischerhütten Helgumannen fiskeläge (57.979807, 19.131547). Wir fahren mit den Rädern dorthin und anschließend noch zum Gamla Hamn bei Lauters und zu den Resten der Olofs Kyrka (57.941131, 19.090022), die wir mehr erahnen als sehen. Auch hier sind eine Reihe schöner Rauks zu besichtigen. Auf dem Rückweg nehmen wir in Lauters in dem Café Elviras Värld einen leckeren Imbiss. Zurück am Womo verbringen wir den Rest des Tages mit Baden und Lesen. Ein Plausch mit den Nachbarn, die schon in Lickershamn neben uns standen, ist sehr nett.

 

Samstag:

Nach Duschen und Frühstück entsorgen wir. Gegen 10 Uhr brechen wir mit dem Womo zu einer Inselrundfahrt auf. Das Wetter wird zunehmend nieselig, der Abzweig zum Leuchtturm Fårö fyr (57.959578, 19.347433) ist aber vergebens, da der Leuchtturm nicht zugänglich ist und das Wetter ist gerade regnerisch und verleidet uns einen Spaziergang am Strand.. Also fahren wir entgegen des Uhrzeigers weiter nahe der Küste entlang und sind schnell wieder an der Fähre, die uns nahezu ohne Wartezeit wieder nach Fårösund bringt. Inzwischen scheint wieder die Sonne vom wolkenlosen Himmel. In Fårösund besuchen wir das Bungemuseum, das uns mit entsprechenden Gebäuden einen Überblick über die gotländische Geschichte vermittelt. Weiter fahren wir dann in südlicher Richtung nach Smöjen (N57.72846° E18.94976°), nicht ohne vorher uns die Valleviken Raukar (N57.77324° E18.97837°) angesehen zu haben. Die Orientierung nach Smöjen ist schwierig: ist gibt ein Gewirr von nicht ausgeschilderten Schotterstraßen, Autos und die Bäume entlang der Straße sind vom Kalk weiß bedeckt. Es handelt sich hier um ein altes aufgegebenes Militärgelände. Die Gebäude sind teilweise noch vorhanden ebenso wie großdimensionierte Schiffsanleger.

 

Sonntag:

Morgens um 10 Uhr fahren wir die weiße Schotterstraße zurück und trotz langsamer Fahrt ziehen wir eine weiße Kalkwolke hinter uns her. Unsere Fahrräder sind inzwischen trotz Abdeckung von einer weißen Schicht bedeckt. Zunächst fahren wir nach Lärbro, wo wir uns die Kirche ansehen (57.787328, 18.792579). Dann fahren wir weiter über Slite, wo wir einen Blick in eine Kalkgrube werfen, nach Gothem und schauen uns auch dort die Kirche (57.575530, 18.732846) an. Dann fahren wir nach Kathammarsvik auf den dortigen Stellplatz. Es Wochenende und es ist brechend voll mit Wohnmobilen und parkenden Autos, aber dann haben wir Glück und wir bekommen einen Stellplatz direkt am Wasser (N57.43365° E18.84885°) und nahe bei der Fischräucherei. Den Rest des Sonntags verbringen wir mit Lesen, Baden usw. Abends leert sich der Platz und nachts ist es ruhig.

 

Montag:

Wir fahren weiter nach Süden. Die erste Kirche auf der Strecke in Östergarn ist geschlossen, die zweite die Gammelgran kyrka (N57.40444° E18.80368°) ist geöffnet und interessant. Dann müssen wir aber dringend entsorgen, bislang gab es dazu keine Gelegenheit. Wir fahren den Golfklub Ljugarns GK (N57.35751° E18.71246°) an, der einen kleinen Stellplatz betreibt. Hier finden wir dann endlich eine Möglich für V/E. Weiter fahren wir nach Lungjarn zum dortigen Raukgebiet dem Folhammar Raukområde (N57.34631° E18.73268°). Dann fahren wir nach Ronehamn auf den dortigen Stellplatz im Hafenbereich (N57.17556° E18.49500°). Abends gehen wir wieder schwimmen.

 

Dienstag:

Die Nacht ist wieder sehr warm, gegen 10 Uhr brechen wir auf und besuchen die Kirchen in Fide (N57.07357° E18.31526°) und Öja (57.035534, 18.300907) Inzwischen haben wir schon viele Kirchen angesehen, alle sind sich etwas ähnlich und haben dennoch ihre Eigenarten. Dann fahren wir weiter in den Süden zum Hoburgen Raukgebiet Hoburgsgrubben (N56.92195° E18.13210°) und auf der Rückfahrt besuchen wir noch das Kettelvik Steinmuseum (N56.94290° E18.15023°), wo man sich ansehen kann, wie vor nicht allzu langer Zeit die Felsen bearbeitet wurden. Im Bottarve museigård (N56.99140° E18.24640°) machen wir eine ausgedehnte Kaffeepause. Dann fahren wir zum Stellplatz Sandkvie Öja (N57.01532° E18.31346°), der Camping-Platz-Charakter hat und toll ausgestattet ist (jedenfalls nicht nur für Gotländische Verhältnisse).

 

Mittwoch:

Nach Entsorgen und Versorgen brechen wir um 10.30 Uhr auf und fahren die kurze Strecke nach Klintehamn, wo wir im Hafen einen schönen Stellplatz vorfinden (N57.38901° E18.18713°). Hier wollen wir für zwei Nächte bleiben. Von hier kann man Tagesausflüge auf die Vogelinsel Stora Karlsö unternehmen, worauf wir aber wegen der sehr warmen Temperaturen verzichten. Abends trinken wir mit schwedischen Nachbarn noch eine Flasche Wein. Dieses Paar treffen wir nun zum 4 Mal auf einem Stellplatz: er ist gebürtiger Österreicher, sie gebürtige Finnin und beide leben seit über 50 Jahren in Schweden.

 

Donnerstag:

Heute ist nur Chillen angesagt, also lesen, faulenzen. Baden entfällt wegen zahlreicher Algen und Schwebstoffen im Wasser.

 

Freitag:

Spät am Vormittag duschen wir, dann genießen wir noch einmal das Buffett im Hafenlokal. Um 13.45 Uhr fahren wir nach Visby, kaufen im Supermarkt ein und fahren weiter zum Campingplatz Visby Strandby (N57.65445° E18.30628°), den ich bis zum kommenden Dienstag bereits zu Hause reserviert hatte. Abends fahren wir dann mit dem Fahrrad noch in die nahe Altstadt von Visby und gewinnen einen ersten Eindruck vom mittelalterlichen Stadtkern.

 

Samstag:

Mittags gehen wir zu Fuß in die Altstadt. Wir nehmen den Weg oberhalb der Altstadt beginnend mit der Ruine der Nikolai-Kirche und gehen von dort weiter zur Dom-Kirche, über den Stora Torget (Großen Markt) bis zum Söderport. Aufgrund der Mittelalterwoche ist die Stadt jetzt schon voll von Menschen, überwiegend in Mittelaltertracht, Nach einer Kaffeepause gehen wir von dort zurück zum Campingplatz.

 

Sonntag:

Wir steigen auf unsere Fahrräder und fahren zur Lummelunda Grotte (N57.73815° E18.40573°). Der Weg ist das Ziel und wir genießen den tollen Radweg und die Landschaft. Das Ziel begeistert uns dann doch nicht so sehr und wir fahren entspannt auf gleichem Weg zurück nach Visby, wo wir den Tag auf dem Campingplatz verbringen. In Visby hat die Mittelalterwoche begonnen und zahlreiche Gäste bzw. auch Personal der vielen Stände scheint auf dem Campingplatz untergekommen zu sein und viele Leute schmücken sich mit mittelalterlichen Trachten.

 

Montag:

Mittags gehen wir wieder in die Stadt entlang der Stadtmauer bis zum Donnersplats. Überall Menschen in Tracht und mittelalterliche Stände. Wir schauen uns den Botanischen Garten an und gehen über den Mittelaltermakt. Abends ist es stark bewölkt, wir packen wieder und bereiten uns auf die Abreise am nächsten Tag vor.

 

Dienstag:

Unser Fähre geht erst in der Nacht zum Mittwoch zurück, so fahren wir nach Dalhem Kyrka und zum dortigen Eisenbahnmuseum. Danach geht es nach Roma. Die Klosterruine ist sehr wenig erhalten, wir sind etwas enttäuscht. Auf dem Vorplatz ist der Verkauf einer Glasbläserei und ein Handwerksverkauf, wo wir einen schönen Umhang aus gotländischer Wolle preiswert erwerben. In Roma selbst ist kaum etwas anzuschauen und so sind wir bereits um 15 Uhr wieder in Visby auf dem Parkplatz des Supermarkt. Wir gehen noch einmal einkaufen und rasten dann bis wir um 23.30 Uhr zur Fähre aufbrechen.

 

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